Der abenteuerliche Schneemann
Es war einmal ein Schneemann,
der wär viel lieber Seemann
gewesen.
Er nahm einen Matrosenhut,
Frass schnell noch einen halben Butt
Am Tresen,
Bevor er sich anheuern liess
Auf dem Kutter "Meerschaumfliess".
Das war in Bremen.
Käpt'n Jannick sah sofort
Schneemann's guten Zweck an Bord
Und tat ihn nehmen.
Der alte Kahn war gut auf trab,
Sie hoben Anker, legten ab,
Um Rollmöpse zu fangen.
Der Käpt'n kennt viel gute Stellen
Wo die Fische nur so quellen,
Da braucht man nur noch hinzulangen...
Die Luft war frisch und salzig,
Die Gischt spritzte gewaltig,
Auf des Schneemanns schönen Pelz...
Daran hatte er nicht gedacht,
Dass diese Mischung Löcher macht...
"Ich schmelz', ich schmelz !"
So heulte er aus ganzer Brust,
Bereute seine Reiselust,
In heisser Panik !
"Reiss dich mal zusammen, Mann !
Es wackelt schon der ganze Kahn !"
Schrie Jannick
"Oh weh, oh weh, was mach' ich nur ?
Mir fehlt ja schon ein halbes Ohr !
Und meine Nase
Sitzt ganz schief und krumm !"
Dann ward er stumm.
Es drückte ihn die Blase...
Ach, ich fühl' mich ganz gemein,
Wie ich hier so übel reim' !
Was soll ihn jetzt bloss retten ?
Es muss schnell ein Nordwind her ;
Der fegt mit Schmackes übers Meer.
Das ist die Lösung ! Woll'n wir wetten ?
Der Wind bringt Schneeflocken in Massen
Die sich auf Schneemann niederlassen
Um ihn zu flicken
Jannik flucht, doch ist erleichtert
Sein Matrose neu bereichert,
der Hafen auch schon zu erblicken !
So legen sie am Steg bald an
Nehmen sich glücklich in den Arm
Und ziehen an den nächsten Tresen.
Seemannsgarn ist angesagt,
Während man am Schnaps sich labt.
So ist das echt gewesen.
Der Schneemann hat daraus gelernt,
Vom Salzwasser sich weit entfernt ;
Jetzt will er Schneider werden.
Er schaut verträumt auf seine Flicken,
Sieht sich schon Eiskristalle sticken...
Ich wünsch ihm alles Glück auf Erden !